Aktueller Stand Wölfe in Deutschland

Wölfe in Deutschland - Wolf_R_Simonis

Wölfe in Deutschland. 37 Rudel wurden bis November 2015 in Deutschland gezählt. Einzeltiere tauchen auch immer wieder in Bayern auf. (Bild: R. Simonis)

Aktueller Stand Wölfe in Deutschland: Seit November 2015 gibt es eine aktualisierte Karte “Wölfe in Deutschland“, die der Freundeskreis freilebende Wölfe e.V. herausgebracht hat. 36 Rudel und 7 Paare sind derzeit in Deutschland beheimatet. Der Wolf, der bei Merklingen (Schwäb. Alb) überfahren wurde, ist darin noch nicht vermerkt.

Ulrich Wotschikowsky hat sich in seinem Blog WOLFSITE die Mühe gemacht und die Wolfsrudel und Paare in Deutschland zusammengetragen:
Niedersachsen: Sieben Rudel (fünf davon mit Welpennachweis), ein Paar.
Im Rudel Rheinmetall ist im Frühjahr 2015 die Fähe verschwunden, die mit prallen Zitzen fotografiert worden war. Es zählt weiterhin als Rudel, weil Jährlinge im Territorium nachgewiesen wurden.
Mecklenburg-Vorpommern: Zwei Rudel mit Welpennachweis.
Sachsen-Anhalt: Sieben Rudel mit Welpennachweis, drei Paare.
Die Rudel Altengrabow, Göritz-Klepzig und Annaburg erscheinen auch auf der Verbreitungskarte von Brandenburg.
Brandenburg: Zehn Rudel mit Welpennachweis, drei Paare. In den letzten Monaten haben sich offenbar mehrere Rudel aufgelöst. Andere sind neu entstanden. Es gibt viel „Wolfspräsenz“, aber der Status ist häufig unklar: Handelt es sich dabei um Paare? Oder um Einzeltiere? Oder gar um unentdeckte Welpen?
Der Rüde vom Rudel Hohenbucko wurde am 29.03.2015 geschossen. Im Sommer wurden jedoch zwei Welpen nachgewiesen. Es zählt als Rudel.
Das Rudel Spremberg wird dem Land Brandenburg zugerechnet.
Ein Rudel Sperenberg existiert offenbar nicht. Der Raum wird vom Rudel Jüterbog eingenommen,
Sachsen: Zehn Rudel (acht mit Welpennachweis, ein neu gegründetes Rudel im Süden bei Löbau noch nicht bestätigt).
Im Daubitzer Rudel wurde anfangs des Jahres 2015 der Rüde geschossen, deshalb keine Welpen. Daubitz zählt dennoch als Rudel.
Löbau zählt als Rudel (kein Welpennachweis).”


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Rückkehr der Wölfe: Hohe Zustimmung in der Bevölkerung

Rückkehr der WölfeHohe Zustimmung in der Bevölkerung zur Rückkehr der Wölfe.
Umfrage des LBV-Partners NABU: positive Stimmung – Vorurteile abbauen und gemeinsame Anstrengungen zum Schutz verstärken

Hilpoltstein/Berlin, 24.09.15 – Eine große Mehrheit der Bundesbürger (80 Prozent) findet es erfreulich, dass der Wolf wieder Bestandteil von Natur und Landschaft in Deutschland ist. Jeder Zweite (54 Prozent) verbindet mit dem Wolf positive Gefühle, während bei nur zwölf Prozent negative Empfindungen zum Tragen kommen. Dies sind Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage in Deutschland, die das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag des bundesweiten LBV-Partners NABU (Naturschutzbund Deutschland) durchgeführt hat.

Bei der Zustimmung zum Wolf gibt es keinen Unterschied zwischen Bewohnern im städtischen Umfeld und Bewohnern im ländlichen Raum. Laut NABU-Umfrage zeigen die Ergebnisse, dass die Bevölkerung in Deutschland grundsätzlich positiv zur Rückkehr des Wolfes eingestellt ist. Damit sei eine Grundlage gelegt, dass der Wolf 150 Jahre nach seiner Ausrottung durch den Menschen heute eine Zukunft in Deutschland hat. Außerdem machen die Ergebnisse deutlich, dass sich das Naturverständnis geändert hat. Zudem zeigten die Befragungsergebnisse nicht nur, dass die Bevölkerung allgemein relativ gut über das Thema informiert sei, sondern auch, dass Risiken und Gefahren realistisch eingeschätzt werden.

80 Prozent der Befragten sind der Umfrage zufolge der Meinung, dass Wölfe ebenso in unsere Landschaften gehören wie Rehe oder Füchse. 78 Prozent sind der Überzeugung, dass Wölfe auch in Deutschland leben sollten, selbst wenn es teilweise zu Problemen kommt. Lediglich für elf Prozent der Befragten stellt die Rückkehr des Wolfes eine Bedrohung dar, 85 Prozent hingegen sehen dies nicht.

Dennoch ist es aus Sicht des LBV und des NABU weiterhin erforderlich, Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. 70 Prozent der Bevölkerung sind zwar der Auffassung, dass die Medien in ihrer Berichterstattung zur Übertreibung neigen würden, allerdings gaben auch 30 Prozent der Befragten an, Angst zu haben, in einem Gebiet mit Wolfsvorkommen in den Wald zu gehen.

Sowohl LBV als auch NABU nehmen diese Ängste und Sorgen ernst. Hier gilt: Der Wolf ist kein Kuscheltier, das verniedlicht werden darf. Im Umgang mit dem Wolf müsse aber das Maß der Verhältnismäßigkeit gewahrt werden. Seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland hat es kein aggressives Verhalten gegenüber Menschen gegeben. Die Bevölkerung müsse allerdings wieder erlernen, was es bedeute, große Beutegreifer in der Landschaft zu haben.

 


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