Wilde Hasen
Alle Jahre wieder bringt der Osterhase bei uns Groß und Klein Geschenkerl, versteckt Eier und sich selbst in Schokoform. Den Osterhasen scheint es gut zu gehen. Wie sieht es aber mit ihren wilden Verwandten aus, den heimischen Feldhasen (Lepus europaeus)?
Hasen können einen ziemlich erschrecken. Ahnungslos den Gedanken nachgehend spaziert man durch die Flur und plötzlich saust ein Feldhase unmittelbar vor einem über den Feldweg. Aber das ist typisch Hase: in die Sasse ducken, bis es wirklich eng wird und dann blitzschnell über das Feld, im Zweifel lieber auch noch ein paar Haken schlagen und ab in die Deckung.
Ein Leben in Feld und Flur
Hasen leben in einer abwechslungsreichen Landschaft zwischen Acker, Hecken, Saum und Wiesen. Wie ihr Name schon sagt: Feldhasen leben in offener Landschaft, dennoch ist natürliche Deckung wichtig für sie. Ebenso ein breites Nahrungsangebot an Kräutern und Gräsern. Wird dies knapp, wird´s auch für den Hasen eng.
Hasen sind keine Karnickel
Hasen unterscheiden sich schon auf den ersten Blick von Kaninchen: sie haben längere Ohren und sind wesentlich größer.
Im Gegensatz zu Kaninchen nutzen Hasen kein Höhlensystem. Die Jungtiere sehen ab Geburt an und sind schon recht mobil, sie sind Nestflüchter. Kaninchen-Babys können sich in den geschützten Höhlen etwas mehr Zeit lassen und öffnen erst später ihre Augen.
Hasen sind Einzelgänger. Kaninchen lieben die Gruppe.
Bis zu vier Mal im Jahr können Hasen Nachwuchs (max. 6) bekommen. Hier stehen sie den Karnickel dann in fast nichts nach (Kaninchen können noch ein paar mehr Würfe im Jahr machen).
Einsame Hasenbabies sind nicht alleine
Die kleinen Hasen werden von ihren Müttern abgelegt. Das heißt sie sind anfangs nicht mir ihr unterwegs. So machen es beispielsweise auch Rehe. Dennoch kehrt die Mutter immer wieder zurück. Kleine Hasen sollten also nicht einfach angefasst oder mitgenommen werden! Im Regelfall ist die Mama nicht weit.
Feldhasen sind gefährdet
In der Roten Liste werden Feldhasen als gefährdet aufgeführt. Sicher birgt das Leben einige Gefahren: wie für viele Wildtiere sind Autos eine Bedrohung, andere Wild- und Haustiere, Krankheiten und Parasiten. Am schwerwiegendsten für den Feldhasen wirkt sich aber der Verlust geeigneten Lebensraumes aus. Wichtig ist für ihn der Erhalt bzw. die Schaffung geeigneter Strukturen. Maßnahmen wie das aussehen kann hier
In diesem Sinne: möge jeder mit seinen Möglichkeiten den Lebensraum des Feldhasen erhalten! Damit wir nicht nur den Osterhasen pflegen, sondern auch seinen wilden Kollegen über Wiesen und Felder laufen sehen.
Unsere etwas andere Literaturempfehlung zu Ostern:
Sixtus A., Koch-Gotha, F.: Die Häschenschule, Verlag Esslinger
Holst, A.: Osterhas auf Reisen, Verlag Herold
Mehr Fakten zum Feldhasen:
http://www.wildtierportal.bayern.de/wildtiere_bayern/102456/index.php https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/feldhase
Für Kinder: https://naturdetektive.bfn.de/lexikon/tiere/saeugetiere/feldhase.html
In den Medien: https://www.br.de/rote-liste/hase-feldhase-rote-liste-100.html
Für Landwirte und Jäger:
https://www.lfl.bayern.de/iab/kulturlandschaft/176814/index.php
WILDLEBENSRAUMBERATER
https://www.lfl.bayern.de/iab/kulturlandschaft/136072/index.php
Publikation Forschung:
Hackländer, Dr. K.: Feldhasen in der Kulturlandschaft: Die Bedeutung von Brachen für Nahrungsökologie, Energiehaushalt und Populationsdynamik
dewist_feldhase_kulturlandschaft_dr.klaus-hacklaender
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