Ein Bär vor der bayerischen Tür

Bär

Eigentlich erstaunlich, dass sich erst nach 13(!) Jahren wieder ein Bär Richtung Bayern begibt. Mitte Juni 2019 wurde im Bezirk Reutte (Tirol) ein Bär auf einer Wildtierkamera nachgewiesen. Ende Mai tauchten bereits Spuren im Paznauntal/Nordtirol auf. Anfang Juni wurden im Pitztal/Tirol Schafe gerissen. Die Behörden gehen davon aus, dass es sich jeweils um dasselbe Tier handelt. Wahrscheinlich kommt es aus dem Trentino. Zur Abklärung laufen derzeit noch genetische Untersuchungen.

„Das Tier zeigt keine Neigung, an und in Siedlungen nach Nahrung zu suchen, sondern verhält sich sehr vorsichtig und unauffällig“, lässt das Landesamt für Umwelt verlauten. Dennoch ist – wie bei jedem Wildtier – Respekt geboten. Mit einem Teddy haben Bären nicht viel gemeinsam. Es sind keine Kuscheltiere, sondern Beutegreifer. Hierzu unsere Position dazu.

Wichtige Verhaltensweisen im Umgang mit dem Bären und Empfehlung vom Landesamt für Umwelt ist:

Haben Sie Respekt vor dem Tier und lassen es in Ruhe.
Halten Sie bei direkter Begegnung Abstand und ziehen sich langsam zurück.
Lassen Sie keine Abfälle wie Essensreste in der freien Landschaft zurück.

Es gibt wenige Bären in den Abruzzen und den Pyrenäen, einige mehr in den Karpaten, dem Baltikum und dem Balkan. Es werden Jungbären geboren, die im Alter von 1-2 Jahren Abwandern und als Einzelgänger eigene Gebiete aufsuchen. Bären werden im Winter geboren, verbringen den darauffolgenden Sommer und Winter mit ihrer Mutter (und Geschwistern). Mit der folgenden Paarungszeit trennen sich die Jungtiere meist von den Müttern. Als Erwachsen gelten männliche Bären mit vier Jahren. Weibliche Tiere gelten nach dem ersten Wurf als ausgewachsen. Dieser Zeitpunkt scheint stark vom Ernährungszustand abzuhängen (3-5 Jahre). (Quelle: Der Bär, Michaela Skuban in Wolf, Luchs und Bär in der Kulturlandschaft; Hrsg. Marco Heurich, Verl. Ulmer)

Ein Bär steht also wieder vor der Tür. Die Landesgrenzen sind im nicht bekannt und so kann es durchaus sein, dass er auch bayerischen Boden betritt. Die Frage ist nicht, ob wir ihn reinlassen wollen. Die Frage ist: wie gehen wir damit um wenn er da ist? Zuständige Behörden und die bayerische Politik hatten 13 Jahre lang Zeit sich das zu überlegen. Wir hoffen sie haben die Zeit genutzt …

Weitere Informationen zum Bären…

Literaturempfehlung: M. Heurich (Hrsg.): Wolf, Luchs und Bär in der Kulturlandschaft, Verlag Ulmer, 2019


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