BUND-Waldreport analysiert auch Fälle aus Bayern – Licht und Schatten in Bayerns Wäldern

Waldreport

Fällung alter Buchen im Forstbetrieb Ebrach, c. Freundeskreis Nationalpark Steigerwald.

Licht und Schatten in Bayerns Wäldern: Der BUND zeichnet in seinem neu erschienen Waldreport 2016 ein aktuelles Bild, wie der Wald in Deutschland behandelt wird. In zwanzig Fallstudien aus elf Bundesländern, darunter auch drei Fallstudien aus Bayern, dokumentiert der Report Defizite und positive Entwicklungen in der Forstwirtschaft. Dabei wird deutlich, dass es in Bayern noch großen Verbesserungsbedarf gibt.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeichnet in seinem Waldreport 2016 ein aktuelles Bild, wie der Wald in Deutschland behandelt wird. In zwanzig Fallstudien aus elf Bundesländern, darunter auch drei Fallstudien aus Bayern, werden Defizite und positive Entwicklungen in der Forstwirtschaft dokumentiert. „Wir freuen uns über positive Entwicklungen, wie beim vorbildlichen Waldumbauprojekt „Zukunftswälder im Landkreis Roth“, und werben dafür diese zu verstärken“, so Richard Mergner, Landesbeauftragter der BUND Naturschutz in Bayern. Als Negativbeispiele kritisiert der BN die massiven Waldzerstörungen im Naturschutzgebiet Pähler Schlucht am Ammersee und das massenhafte Fällen von Biotopbäumen und Totholz in den Eichenwäldern im Spessart. „Diese Vorfälle machen deutlich, dass es noch großen Verbesserungsbedarf in der bayerischen Forstwirtschaft gibt“, betont Ralf Straußberger, BN-Waldreferent. „Wir brauchen endlich klare gesetzliche Vorgaben, was Waldwirtschaft darf und was nicht, vor allem in Schutzgebieten“, so Mergner. Defizite gibt es aber auch beim Umgang mit den Verstößen, die nicht konsequent geahndet werden. Noch wichtiger wäre es, sie im Vorfeld zu vermeiden, wozu vor allem mehr Beratungsförster und Fördergelder nötig sind.

WALDZERSTÖRUNGEN IN DER PÄHLER SCHLUCHT

Obwohl die Pähler Schlucht im Landkreis Weilheim-Schongau sogar mehrfach als Naturschutzschutzgebiet und FFH-Gebiet geschützt ist, hat es die sensiblen Schluchtwälder nicht vor massiven Schäden bewahrt. Doch die BN-Kritik richtet sich nicht nur an uneinsichtige Waldbesitzer und Forstunternehmer. Deutlich wurde auch ein Zuständigkeitswirrwarr zwischen Forst- und Naturschutzbehörden und die oftmals schlechte Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Behörden in Bayern. Der BN fordert, dass derartige massive Umweltschäden konsequent geahndet werden. Dazu sind die Forst- und Naturschutzbehörden personell und finanziell besser auszustatten und deren Zuständigkeiten klar festzulegen. „Angesichts der schlimmen Waldverwüstungen steht natürlich die Staatsregierung in der Verantwortung, endlich einen gesetzlichen Rahmen für die Waldwirtschaft in Bayern als gute fachliche Praxis konkret gesetzlich festzulegen“, appelliert Mergner an die Staatsregierung. „Nur wenn alle Beteiligten wissen, was zulässig ist und was nicht, und wenn grobes Fehlverhalten entsprechend geahndet wird, lassen sich solche schlimmen Waldbilder künftig vermeiden“, so Waldexperte Straußberger.

VORBILDLICHER WALDUMBAU IM LANDKREIS ROTH

„Wir erkennen durchaus an, dass es engagierte Waldbesitzer und Förster sowie positive Entwicklungen in Bayern gibt“, so Mergner. „Dies zeigt das vorbildliche Waldumbauprojekt „Zukunftswälder im Landkreis Roth““. Dort wurde das größte Waldumbauprojekt im Privatwald in Bayern auf den Weg gebracht, weil hier engagierte Förster neue Wege gingen. Anstatt einzelne Waldbesitzer zu beraten, wurden viele Waldbesitzer dafür gewonnen, großflächig ihre Kiefernwälder mit Buchen zu unterpflanzen. Weil die Jäger frühzeitig eingebunden wurden und das Rehwild intensiv bejagten, konnte auf den aufwendigen und teuren Zaunschutz zumeist verzichtet werden. Eine aktuelle Brisanz und große Dringlichkeit bekommt das Thema Waldumbau, weil infolge des Hitzesommers 2015 vielerorts Kiefern beginnen abzusterben. Der BN fordert, die Waldbesitzer besser zu unterstützen: durch mehr Forstpersonal für die Beratung und durch eine höhere finanzielle Förderung.

FÄLLAKTIONEN VON BIOTOPBÄUMEN IM SPESSART

Der BN kritisiert das massenhafte Fällen von ökologisch sehr wertvollen Eichen in den Staatswäldern im Spessart. Darunter befinden sich auch viele Biotopbäume und Totholz, die eigentlich geschützt werden sollen, weil hier hochgradig gefährdete Arten leben. Mit diesen Fällaktionen will insbesondere der Forstbetrieb Rothenbuch die Ausbreitung des Zweipunktprachtkäfers verhindern, der für Erkrankungen der Eichen verantwortlich gemacht wird. „Wir sind uns mit Käferexperten einig, dass dieses Vorgehen des örtlichen Forstbetriebes völlig überzogen ist, weil nicht bekannt ist, in welchem Umfang dieser Käfer die kranken und dann gefällten Eichen im Einzelnen befallen hat und ob er für deren Erkranken und Absterben verantwortlich ist“, kritisiert Straußberger. „Wir fordern deshalb diese Fällungen umgehend einzustellen.“ Gerade in den Staatswäldern, die dem Gemeinwohl und Naturschutz besonders verpflichtet sind, müssen erst die Ursachen für die Erkrankungen wissenschaftlich zu untersucht werden, bevor man zu derart einschneidenden Maßnahmen wie diesen großflächigen Fällungen greift.

Presseinfo BN 29.1.2016


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Neue Kampagne wirbt in S-Bahnen, Regionalzügen und Umweltbildungseinrichtungen für den Schutz der Buchenwälder im Steigerwald

Schutz der Buchenwälder im Steigerwald: ABuchenwälder im Steigerwaldb dem 1.12. werben mehrere hundert Plakate in bayerischen Regionalzügen, S-Bahnen, Umweltbildungseinrichtungen etc. für den Schutz des bayerischen Naturerbes vor Profitinteressen – erstes Thema sind dabei die aktuell unmittelbar bedrohten Waldschutzgebiete im Steigerwald. Bürger können sich über die neue Kampagnenseite www.eintropfen.de informieren und ein kostenloses Mitmachpaket bestellen.

Staatsregierung, Bayerische Staatsforsten und Lobbyisten versuchen, Waldschutzgebiete zu verhindern und sogar bestehende Naturreservate wie das Schutzgebiet “Hoher Buchener Wald” bei Ebrach aufzuheben, um die bayerischen Staatswälder fast zu 100 Prozent nutzen zu können. Dabei werden mit falschen und verwirrenden Aussagen und Konzepten Bürger, Politiker und Medien verwirrt – Bayern verliert den Anschluss zu den Zielen des Naturschutzes und einem an Bürgerinteressen orientierten Umgang mit seinen Staatswäldern!

·      Aktuelle Infos zur  Aufhebung des Schutzgebietes “Hoher Buchener Wald”: http://blog.bayern-wild.de/2015/08/bayerische-staatsregierung-plant-ausverkauf-der-buchenschutzgebiete-im-steigerwald-bn-und-lbv-haben-klage-eingereicht/

·      Aktuelle Hintergrundinfos zu den Forderungen der Naturschutzverbände (5-Punkte-Plan): http://blog.bayern-wild.de/2015/10/steigerwald-naturschutzverbaende-praesentieren-5-punkte-plan/

Alle Bürger können ab sofort ein kostenloses Mitmachpaket mit vielen Informationen zum Thema bestellen. Es enthält:
• Informationen, wie Sie aktiv werden können, und Ansprechpartner
• Unser spannendes Farbmagazin Bayern wild
• Die Broschüre „Wild America – wildes Deutschland?“
• Informationen / Aufkleber des Vereins Nationalpark Nordsteigerwald

Weitere Infos: aktuelle Bilder und Terminhinweise findet man auf der facebook-Kampagnenseite (www.facebook.com/ichbineintropfen).

Neue Nationalparks und Wildniszonen in Staatswäldern sind Garant für überfällige Fortschritte im Natur- und Umweltschutz in Bayern:  Sie binden im großen Stil schädliche Klimagase, helfen Hochwasser zu reduzieren und verringern den Schadstoffeintrag in Grund- und Trinkwasser.  Vor allem aber bieten sie erholungsuchenden Menschen, bedrohten Tier- und Pflanzenarten Lebensraum in einer ansonsten fast flächendeckend von intensiver Land- und Forstwirtschaft und ausufernden Gewerbegebieten geprägten Landschaft.

Kurzfilm Naturschutzoffensive (www.eintropfen.de): Beeindruckende Luft- und Makroaufnahmen des renommierten Filmteams nautilus aus Nationalparken und Wildnisschutzgebieten Deutschlands zeigen, dass es sich lohnt, sich für neue Wildnisschutzgebiete zu engagieren und vor allem dass das 2-Prozent-Ziel von Bundesregierung, Verbände und Wissenschaftlern endlich vor Ort umgesetzt werden muss.

Mindestens 2 Prozent echte Wildnisflächen in Deutschland – das ist das Ziel von Bundesregierung (Biodiversitätsstrategie), Naturschutzverbänden und Wissenschaftlern – ein kleiner Beitrag Deutschlands zum globalen Naturschutz. 2 Prozent sind für ein reiches Land wie Deutschland nicht viel – da verlangen wir von unseren Partner- und Urlaubsländern in Asien, Afrika und Amerika wesentlich mehr. Dazu müssen in den nächsten Jahren in ganz Deutschland die meistens schon vorliegenden Schutzkonzepte auch umgesetzt werden. So müssen neben der Ausweisung neuer Schutzgebiete vor allem in den bestehenden Gebietskulissen wie FFH-Gebieten die Behörden auf Staatsgrund strenge Schutzzonen ausweisen, wenn ihre eigenen Ziele nicht untergehen sollen. Die bisherige Blockadehaltung mancher Interessenverbände und einzelner Forstverwaltungen darf sich nicht durchsetzen, wenn Deutschlands Naturerbe bewahrt werden soll. Der Film weist besonders auf die quasi kostenlosen Ökosystemleistungen hin, den Wildnisgebiete erbringen, so die enorme Bindung von klimaschädlichem CO2 in wachsenden Mooren und den Hochwasserrückhalt in Auwäldern.

Seit 2003 unterstützt die Gregor Louisoder Umweltstiftung mit ihrer Imagekampagne für den Naturschutz und Sonderkampagnen die deutsche Naturschutzszene, Bestandteile sind jeweils professionell produzierte Kurzfilme zum Einsatz in Onlinemedien und bei Veran-staltungen sowie Öffentlichkeitskampagnen .

Claus Obermeier


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Wolf im Schafspelz ? Naturschutz und bayerische Staatsforste

Wolf im Schafspelz ? Naturschutz und bayerische Staatsforste

Naturschädigende Holzernte im Buchenwald / Forstbetrieb Ebrach. c Freundeskreis Nationalpark Steigerwald.

Naturschutz und bayerische Staatsforste: Die bayerischen Staatsforste als Verwalter der allen bayerischen Bürgern gehörenden Landeswälder geben sich in zahlreichen Veröffentlichungen als Pionier im Waldnaturschutz aus. Einzelne Vorzeigeprojekte können in der Tat als sehr gelungen bezeichnet werden. Zahlreiche Dokumentationen von Bund Naturschutz in Bayern, Greenpeace, örtlichen Bürgerinitiativen und der Süddeutschen Zeitung belegen allerdings umfangreiche Waldzerstörungen, rücksichtslose profitorientierte Holzernte und großflächige Verstösse gegen Naturschutzziele. Im Vorfeld unserer Winterkampagne dokumentieren wir hier einige Fälle als Diskussionsgrundlage.

Steigerwald / Forstbetrieb Ebrach: Der BUND Naturschutz in Bayern (BN) kritisiert das von den Staatsforsten für Ebrach nach der Abschaffung des Schutzgebietes angekündigte Trittsteinkonzept als reines Marketingkonzept. Damit sollen auf einhundert Prozent der Fläche kommerzielle Holznutzung gesichert und größere Naturwaldschutzgebiete verhindert werden. Weitere Infos…

Steigerwald / Forstbetrieb Ebrach: Der Verein Nationalpark Nordsteigerwald kritisiert umfassende Naturschäden bei der profitorientierten Holzernte. Weitere Infos…

Wolf im Schafspelz ? Naturschutz und bayerische Staatsforste

Holzernte im Buchenwald / Forstbetrieb Ebrach. c Freundeskreis Nationalpark Steigerwald.

Spessart / Forstbetrieb Rothenbuch: Greenpeace und Bund Naturschutz dokumentieren und kritisieren seit Jahren eine naturfeindliche Bewirtschaftung der Wälder durch die Staatsforste. Weitere Infos…

Spessart: Der Bund Naturschutz dokumentiert auf einer eigenen Internetseite die Bewirtschaftungsmethoden der Staatsforste. Weitere Infos…

Bayerischer Wald / Forstbetrieb Bodenmais: Anwohner, Lokalpolitiker und Naturschützer beklagen exzessiven Rückegassenbau im Auerhuhnrevier – die Süddeutsche Zeitung berichtet in einem Hintergrundbeitrag mit Fotos. Weitere Infos…

Alpen / Forstbetrieb Oberammergau: Der Forstbetrieb Oberammergau plant einen bestehenden Wanderweg zu einer Forststraße im Naturschutzgebiet „Ammertal im Bereich der Ammerleite und Talbachhänge“ auszubauen. Hierzu wurde eine naturschutzrechtliche Befreiung bei der Regierung von Oberbayern beantragt. Weitere Infos…

Claus Obermeier

 

 

 


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