Bayerns Natur im Ausverkauf? – Am Riedberger Horn und im Steigerwald kämpft die Staatsregierung gegen den Naturschutz

Riedberger Horn - Riedbergerhorn ZoneC_Copyright DAV

Grafik Planungen Riedberger Horn, c DAV.

Außerhalb Bayerns kann man beide Meldungen kaum glauben, stellen sie doch einen Frontalangriff auf Ziele und Planungen zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen dar, und stehen in Widerspruch zu der Arbeit der anderen Landesregierungen und der Bundesregierung zum Schutz der biologischen Vielfalt. Selbst Insider hätten eine derartige Eskalationstrategie gegen den Naturschutz – teils sogar gegen das eigene Umweltministerium und die Fachbehörden – kaum für möglich gehalten. In beiden Fällen setzten sich anscheindend Hardliner des Bau- und Wirtschaftsflügels unter der Führung des Chefs der CSU-Landtagsfraktion Thomas Kreuzer  durch – er hatte schon mehrfach öffentlich die Naturschutzforderungen abgelehnt. Eine aktuelle Bilanz von Claus Obermeier.

Riedberger Horn

Die Auseinandersetzungen um den Bau einer Skischaukel in einem der wertvollsten Bereiche des Riedberger Hornes mit einer vitalen Birkhuhnpopulation haben sich auf bedrohliche Weise zugespitzt. Die Bayerische Staatsregierung hat in einer Kabinettssitzung beschlossen, dass es in den betroffenen Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein eine Bürgerbefragung geben soll. Bei entsprechendem Votum will sie die notwendigen Schritte zur Genehmigung der Skischaukel einleiten und die Schutzgebietsgrenzen entsprechend verschieben. Geprüft werden könne demnach auch, wie man den Landesentwicklungsplanso so ändern könne, dass in der Zone C des Alpenplans Skigebietserschließungen möglich seien.

Naturschützer wie der DAV-Vizepräsident Rudolf Erlacher sind schockiert: „Das kommt einer Abschaffung des Alpenplans gleich“. Und zur geplanten Befragung sagt er: „Was nach Bürgerbeteiligung klingt, ist in Wahrheit eine Nebelkerze. Die Bürgerbefragung soll verschleiern,dass sichdie Bayerische Staatregierung in eine Klemme manövriert hat, aus der sie alleine nicht mehr herauskommt.“ Unabhängig vom Ausgang der Befragung sprechen nämlich rechtliche Gründe eindeutig gegen die Skischaukel – unter anderem die Alpenkonvention. Ministerpräsident Horst Seehofer erklärte die Causa Riedberger Horn zur Chefsache, nachdem sich die am Genehmigungsverfahren beteiligten Ministerien in den zurückliegenden Monaten nicht auf eine Linie einigen konnten. Trotz entschiedener Ablehnung der Skischaukel-Pläne durch das Bayerische Umweltministerium

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Birkhahn, C LBV/Werth

und der naturschutzfachlich hohen Wertigkeit des Berges stellte er den Skigebietsbetreibern einen für sie positiven Ausgang des Verfahrens in Aussicht.

Sollten diese Pläne trotzdem genehmigt werden, würde ein Präzedenzfall geschaffen, der unabsehbare Auswirkungen auf die gesamten Bayerischen Alpen hätte. Der Alpenplan, ein international hochgelobtes und seit 44 Jahren bestehendes landesplanerisches Instrument, stünde in Frage. Und das ausgerechnet zu einer Zeit, da die Bundesrepublik Deutschland gemeinsam mit dem Freistaat Bayern den Vorsitz der Alpenkonvention inne hat.Die Position der Naturschützer wie des LBV-Vorsitzenden Norbert Schäffer ist daher eindeutig: „Für uns sind die Natur und der Birkhuhnbestand am Riedberger Horn einzigartig und nicht verhandelbar. Wir werden alle rechtlichen Schritte unternehmen, um das Birkhuhn, die Natur am Riedberger Horn und den Alpenplan zu schützen“. Eine erwogene Änderung des Alpenplans sieht der LBV als Frontalangriff auf den Naturschutz. Der Alpenplan ist das wirksamste Instrument, um eine Übererschließung des Bayerischen Alpenraums zu verhindern. Er wurde 1972 angesichts drohender Erschließungen an überaus prominenten Bergen ins Leben gerufen.

Steigerwald

Der zweite Brennpunkt liegt in den weitläufigen Buchenwäldern des Steigerwaldes. Nach der Ablehnung aller GLUS_Plakat_Natur_Ohne_Schutz_SteigerwaldNationalparkforderungen durch die Staatsregierung werden jetzt auch kleine Buchenschutzgebiete kategorisch abgelehnt, man setzt auf Nutzung und lässt bewusst den Konflikt eskalieren, so mit dem Verfahren vor dem Bayerischen Verwaltungsgericht um das Schutzgebiet „Hoher Buchenen Wald“ bei Ebrach. Dort hatte der Landkreis ein Buchenschutzgebiet ausgewiesen, doch die Bayerische Staatsregierung änderte sogar das Naturschutzgesetz, um den Landkreisen derartige Kompetenzen entziehen und das bereits rechtkräftige Schutzgebiet wieder aufheben zu können – dagegen hatten die Naturschutzverände – leider in der ersten Instanz erfolglos – geklagt.

Aktuelle Ergebnisse des Kartierungs-Projektes von BN und WWF belegen dort und in den umliegenden Staastwäldern eine beeindruckende Anzahl an Starkbäumen: Auf einer kartierten Fläche von 500 Hektar wurden mehr als 6000 Starkbäume gefunden. Hubert Weiger, Vorsitzender des BN: „Wir fordern die Bayerische Staatsregierung auf, dieses wertvolle Waldgebiet wieder unter Schutz zu stellen. Auch Bayern muss wie alle anderen Bundesländer das völkerrechtlich bindende Ziel umsetzen und mehr Raum für eine natürliche Waldentwicklung und damit für mehr Artenschutz schaffen.

Martin Mößlein, Vorstand des Vereins Nationalpark Nordsteigerwald: „Immer mehr Menschen im Steigerwald wenden sich gegen die starken Hiebsmaßnahmen im Staatswald und betrachten sie als einen fortschreitenden Ausverkauf des größten Naturschatzes in unserer Heimat. Der Nordsteigerwald würde von einem geeigneten Schutzgebiet weit mehr profitieren als von der Holznutzung, deren Erlöse in die Bilanz der Konzernzentrale nach Regensburg abfließen.“

Aktuelles zur Kabinettsentscheidung gegen den Schutz des Riedberger Hornes (Presseinfo Umweltverbände pdf)

Aktuelles zur gerichtlichen Auseinandersetzung um den Schutz der Buchenwälder im Steigerwald

Hintergrundinfo Steigerwald (Bürgerinfo)


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Wildnis in Deutschland – Gregor Louisoder Umweltstiftung ist Partner

Wildnis in Deutschland

wildnis-in-deutschland.de bündelt Informationen rund um das Thema „Wildnis in Deutschland“ erstmals an einer Stelle. Die Überlegung hinter der neuen Webseite ist es, Organisationen, Institutionen, aber auch Journalisten ein qualitativ hochwertiges Portal zu bieten, aus dem sie sich bedienen können – mit fundierten Texten, hochwertigen Bildern, einer Zitatesammlung und gutem Hintergrundmaterial. Das Portal wird Schritt für Schritt weiter ausgebaut.

wildnis-in-deutschland.de bündelt Informationen rund um das Thema „Wildnis in Deutschland“ erstmals an einer Stelle. Die Überlegung hinter der neuen Webseite ist es, Organisationen, Institutionen, aber auch Journalisten ein qualitativ hochwertiges Portal zu bieten, aus dem sie sich bedienen können – mit fundierten Texten, hochwertigen Bildern, einer Zitatesammlung und gutem Hintergrundmaterial. Das Portal wird Schritt für Schritt weiter ausgebaut.

Mit der Freischaltung der neuen verbandsübergreifenden Wildnisplattform löscht die Gregor Louisoder Umweltstiftung Doppelangebote wie die Bereiche „Gebiete finden/melden“ in ihrem eigenen Angebot auf eintropfen.de .

Wildnis in Deutschland: Gregor Louisoder Umweltstiftung ist Partner

Die Initiative „Wildnis in Deutschland“ ist ein Zusammenschluss der Partner BUND, Deutsche Umwelthilfe, EuroNatur, EUROPARC Deutschland, Greenpeace e. V., Gregor Louisoder Umweltstiftung, GRÜNE LIGA, Heinz Sielmann Stiftung, NABU, NABU-Stiftung, Naturstiftung DAVID, Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, Michael Succow Stiftung, Vogelschutz-Komitee, WWF Deutschland, Zoologische Gesellschaft Frankfurt, um sich gemeinsam für mehr Wildnis in Deutschland einzusetzen. Insbesondere soll gemeinsam auf die Erreichung des 2 %-Wildnisziels der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) hingewirkt werden. Neben der Umsetzung von Flächenprojekten, der jeweiligen Partner, die zur Erreichung des Ziels beitragen, sollen durch die Initiative weitere Maßnahmen (insbesondere aus den Bereichen Flächenschutz und Kommunikation) initiiert, koordiniert und unterstützt werden. Hierzu haben sich die Partner auf ein gemeinsames Verständnis von Wildnisgebieten in Deutschland geeinigt.

Claus Obermeier


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BUND-Waldreport analysiert auch Fälle aus Bayern – Licht und Schatten in Bayerns Wäldern

Waldreport

Fällung alter Buchen im Forstbetrieb Ebrach, c. Freundeskreis Nationalpark Steigerwald.

Licht und Schatten in Bayerns Wäldern: Der BUND zeichnet in seinem neu erschienen Waldreport 2016 ein aktuelles Bild, wie der Wald in Deutschland behandelt wird. In zwanzig Fallstudien aus elf Bundesländern, darunter auch drei Fallstudien aus Bayern, dokumentiert der Report Defizite und positive Entwicklungen in der Forstwirtschaft. Dabei wird deutlich, dass es in Bayern noch großen Verbesserungsbedarf gibt.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeichnet in seinem Waldreport 2016 ein aktuelles Bild, wie der Wald in Deutschland behandelt wird. In zwanzig Fallstudien aus elf Bundesländern, darunter auch drei Fallstudien aus Bayern, werden Defizite und positive Entwicklungen in der Forstwirtschaft dokumentiert. „Wir freuen uns über positive Entwicklungen, wie beim vorbildlichen Waldumbauprojekt „Zukunftswälder im Landkreis Roth“, und werben dafür diese zu verstärken“, so Richard Mergner, Landesbeauftragter der BUND Naturschutz in Bayern. Als Negativbeispiele kritisiert der BN die massiven Waldzerstörungen im Naturschutzgebiet Pähler Schlucht am Ammersee und das massenhafte Fällen von Biotopbäumen und Totholz in den Eichenwäldern im Spessart. „Diese Vorfälle machen deutlich, dass es noch großen Verbesserungsbedarf in der bayerischen Forstwirtschaft gibt“, betont Ralf Straußberger, BN-Waldreferent. „Wir brauchen endlich klare gesetzliche Vorgaben, was Waldwirtschaft darf und was nicht, vor allem in Schutzgebieten“, so Mergner. Defizite gibt es aber auch beim Umgang mit den Verstößen, die nicht konsequent geahndet werden. Noch wichtiger wäre es, sie im Vorfeld zu vermeiden, wozu vor allem mehr Beratungsförster und Fördergelder nötig sind.

WALDZERSTÖRUNGEN IN DER PÄHLER SCHLUCHT

Obwohl die Pähler Schlucht im Landkreis Weilheim-Schongau sogar mehrfach als Naturschutzschutzgebiet und FFH-Gebiet geschützt ist, hat es die sensiblen Schluchtwälder nicht vor massiven Schäden bewahrt. Doch die BN-Kritik richtet sich nicht nur an uneinsichtige Waldbesitzer und Forstunternehmer. Deutlich wurde auch ein Zuständigkeitswirrwarr zwischen Forst- und Naturschutzbehörden und die oftmals schlechte Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Behörden in Bayern. Der BN fordert, dass derartige massive Umweltschäden konsequent geahndet werden. Dazu sind die Forst- und Naturschutzbehörden personell und finanziell besser auszustatten und deren Zuständigkeiten klar festzulegen. „Angesichts der schlimmen Waldverwüstungen steht natürlich die Staatsregierung in der Verantwortung, endlich einen gesetzlichen Rahmen für die Waldwirtschaft in Bayern als gute fachliche Praxis konkret gesetzlich festzulegen“, appelliert Mergner an die Staatsregierung. „Nur wenn alle Beteiligten wissen, was zulässig ist und was nicht, und wenn grobes Fehlverhalten entsprechend geahndet wird, lassen sich solche schlimmen Waldbilder künftig vermeiden“, so Waldexperte Straußberger.

VORBILDLICHER WALDUMBAU IM LANDKREIS ROTH

„Wir erkennen durchaus an, dass es engagierte Waldbesitzer und Förster sowie positive Entwicklungen in Bayern gibt“, so Mergner. „Dies zeigt das vorbildliche Waldumbauprojekt „Zukunftswälder im Landkreis Roth““. Dort wurde das größte Waldumbauprojekt im Privatwald in Bayern auf den Weg gebracht, weil hier engagierte Förster neue Wege gingen. Anstatt einzelne Waldbesitzer zu beraten, wurden viele Waldbesitzer dafür gewonnen, großflächig ihre Kiefernwälder mit Buchen zu unterpflanzen. Weil die Jäger frühzeitig eingebunden wurden und das Rehwild intensiv bejagten, konnte auf den aufwendigen und teuren Zaunschutz zumeist verzichtet werden. Eine aktuelle Brisanz und große Dringlichkeit bekommt das Thema Waldumbau, weil infolge des Hitzesommers 2015 vielerorts Kiefern beginnen abzusterben. Der BN fordert, die Waldbesitzer besser zu unterstützen: durch mehr Forstpersonal für die Beratung und durch eine höhere finanzielle Förderung.

FÄLLAKTIONEN VON BIOTOPBÄUMEN IM SPESSART

Der BN kritisiert das massenhafte Fällen von ökologisch sehr wertvollen Eichen in den Staatswäldern im Spessart. Darunter befinden sich auch viele Biotopbäume und Totholz, die eigentlich geschützt werden sollen, weil hier hochgradig gefährdete Arten leben. Mit diesen Fällaktionen will insbesondere der Forstbetrieb Rothenbuch die Ausbreitung des Zweipunktprachtkäfers verhindern, der für Erkrankungen der Eichen verantwortlich gemacht wird. „Wir sind uns mit Käferexperten einig, dass dieses Vorgehen des örtlichen Forstbetriebes völlig überzogen ist, weil nicht bekannt ist, in welchem Umfang dieser Käfer die kranken und dann gefällten Eichen im Einzelnen befallen hat und ob er für deren Erkranken und Absterben verantwortlich ist“, kritisiert Straußberger. „Wir fordern deshalb diese Fällungen umgehend einzustellen.“ Gerade in den Staatswäldern, die dem Gemeinwohl und Naturschutz besonders verpflichtet sind, müssen erst die Ursachen für die Erkrankungen wissenschaftlich zu untersucht werden, bevor man zu derart einschneidenden Maßnahmen wie diesen großflächigen Fällungen greift.

Presseinfo BN 29.1.2016


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Neue Kampagne wirbt in S-Bahnen, Regionalzügen und Umweltbildungseinrichtungen für den Schutz der Buchenwälder im Steigerwald

Schutz der Buchenwälder im Steigerwald: ABuchenwälder im Steigerwaldb dem 1.12. werben mehrere hundert Plakate in bayerischen Regionalzügen, S-Bahnen, Umweltbildungseinrichtungen etc. für den Schutz des bayerischen Naturerbes vor Profitinteressen – erstes Thema sind dabei die aktuell unmittelbar bedrohten Waldschutzgebiete im Steigerwald. Bürger können sich über die neue Kampagnenseite www.eintropfen.de informieren und ein kostenloses Mitmachpaket bestellen.

Staatsregierung, Bayerische Staatsforsten und Lobbyisten versuchen, Waldschutzgebiete zu verhindern und sogar bestehende Naturreservate wie das Schutzgebiet “Hoher Buchener Wald” bei Ebrach aufzuheben, um die bayerischen Staatswälder fast zu 100 Prozent nutzen zu können. Dabei werden mit falschen und verwirrenden Aussagen und Konzepten Bürger, Politiker und Medien verwirrt – Bayern verliert den Anschluss zu den Zielen des Naturschutzes und einem an Bürgerinteressen orientierten Umgang mit seinen Staatswäldern!

·      Aktuelle Infos zur  Aufhebung des Schutzgebietes “Hoher Buchener Wald”: http://blog.bayern-wild.de/2015/08/bayerische-staatsregierung-plant-ausverkauf-der-buchenschutzgebiete-im-steigerwald-bn-und-lbv-haben-klage-eingereicht/

·      Aktuelle Hintergrundinfos zu den Forderungen der Naturschutzverbände (5-Punkte-Plan): http://blog.bayern-wild.de/2015/10/steigerwald-naturschutzverbaende-praesentieren-5-punkte-plan/

Alle Bürger können ab sofort ein kostenloses Mitmachpaket mit vielen Informationen zum Thema bestellen. Es enthält:
• Informationen, wie Sie aktiv werden können, und Ansprechpartner
• Unser spannendes Farbmagazin Bayern wild
• Die Broschüre „Wild America – wildes Deutschland?“
• Informationen / Aufkleber des Vereins Nationalpark Nordsteigerwald

Weitere Infos: aktuelle Bilder und Terminhinweise findet man auf der facebook-Kampagnenseite (www.facebook.com/ichbineintropfen).

Neue Nationalparks und Wildniszonen in Staatswäldern sind Garant für überfällige Fortschritte im Natur- und Umweltschutz in Bayern:  Sie binden im großen Stil schädliche Klimagase, helfen Hochwasser zu reduzieren und verringern den Schadstoffeintrag in Grund- und Trinkwasser.  Vor allem aber bieten sie erholungsuchenden Menschen, bedrohten Tier- und Pflanzenarten Lebensraum in einer ansonsten fast flächendeckend von intensiver Land- und Forstwirtschaft und ausufernden Gewerbegebieten geprägten Landschaft.

Kurzfilm Naturschutzoffensive (www.eintropfen.de): Beeindruckende Luft- und Makroaufnahmen des renommierten Filmteams nautilus aus Nationalparken und Wildnisschutzgebieten Deutschlands zeigen, dass es sich lohnt, sich für neue Wildnisschutzgebiete zu engagieren und vor allem dass das 2-Prozent-Ziel von Bundesregierung, Verbände und Wissenschaftlern endlich vor Ort umgesetzt werden muss.

Mindestens 2 Prozent echte Wildnisflächen in Deutschland – das ist das Ziel von Bundesregierung (Biodiversitätsstrategie), Naturschutzverbänden und Wissenschaftlern – ein kleiner Beitrag Deutschlands zum globalen Naturschutz. 2 Prozent sind für ein reiches Land wie Deutschland nicht viel – da verlangen wir von unseren Partner- und Urlaubsländern in Asien, Afrika und Amerika wesentlich mehr. Dazu müssen in den nächsten Jahren in ganz Deutschland die meistens schon vorliegenden Schutzkonzepte auch umgesetzt werden. So müssen neben der Ausweisung neuer Schutzgebiete vor allem in den bestehenden Gebietskulissen wie FFH-Gebieten die Behörden auf Staatsgrund strenge Schutzzonen ausweisen, wenn ihre eigenen Ziele nicht untergehen sollen. Die bisherige Blockadehaltung mancher Interessenverbände und einzelner Forstverwaltungen darf sich nicht durchsetzen, wenn Deutschlands Naturerbe bewahrt werden soll. Der Film weist besonders auf die quasi kostenlosen Ökosystemleistungen hin, den Wildnisgebiete erbringen, so die enorme Bindung von klimaschädlichem CO2 in wachsenden Mooren und den Hochwasserrückhalt in Auwäldern.

Seit 2003 unterstützt die Gregor Louisoder Umweltstiftung mit ihrer Imagekampagne für den Naturschutz und Sonderkampagnen die deutsche Naturschutzszene, Bestandteile sind jeweils professionell produzierte Kurzfilme zum Einsatz in Onlinemedien und bei Veran-staltungen sowie Öffentlichkeitskampagnen .

Claus Obermeier


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