Wozu brauchen wir den Wolf?
von Franziska Baur
Hierzu der verstorbene Wolfsexperte Ulrich Wotschikowsky: „Wir brauchen auch keine Mehlschwalbe, keinen Enzian und kein Edelweiß, keine Opern und keine Kunstwerke. Aber die Welt wäre doch viel ärmer ohne sie. Außerdem, wie können wir es uns erlauben, die Schöpfung in Frage zu stellen? Wir haben die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, sie zu erhalten.“
Diese Frage wird hierzulande immer wieder gestellt, je mehr sich der Rückkehrer Wolf wieder ausbreitet und kontrovers diskutiert wird. Die Krux ist hierbei, dass die Mehrheit der Bevölkerung grundsätzlich Biodiversität und Umweltschutz befürwortet (Forsa Umfrage vom NABU 2021: 77% der Befragten fanden es „erfreulich, dass Wölfe wieder hier leben“) – in der Theorie. Hierbei verfestigt sich jedoch – gerade unter den Wolfsgegnern – das Prinzip „NIMBY“: Not In My Backyard. Außerdem, so die Argumentation, kosten sie die Gesellschaft (zu) viel Geld: Nutztierhalter müssen investieren, um ihre Tiere zu schützen. Vor solchen Kosten-Nutzen-Fragen steht jedoch eine ganz andere Frage: Was gibt uns eigentlich das Recht, die Daseinsberechtigung einer bei uns seit Jahrtausenden natürlich vorkommenden Spezies in Frage zu stellen? Dahinter steht ein weit verbreiteter, anthropozentrischer Ansatz, Lebewesen in „nützlich“ und „schädlich“ zu unterteilen und dementsprechend zu selektieren, welche Tiere bei uns leben dürfen und welche nicht. Gleichzeitig offenbart sich die Natur des Menschen, der alles abwehren möchte, was das eigene Wohlbefinden vermeintlich gefährden könnte. Wozu der Wolf gut ist? Hierauf gibt es nicht die eine Antwort. Wir Menschen prägen unsere Umwelt derart stark, dass wir durch Landwirtschaft, Jagd, Freizeitaktivitäten und Fragmentierung einen größeren Einfluss auf natürliche Lebensräume haben, als Wölfe ihn jemals haben könnten. Unser heutiges – als normal empfundenes –Landschaftsbild kann sich aufgrund von Flurbereinigungen und massivem Pestizideinsatz nicht einmal mehr Kulturlandschaft schimpfen. Vielmehr ist die eine funktionsgerechte, artenentleerte und durch Agrochemikalien gesteuerte Agrarlandschaft. Eine erneute, flächendeckende Wolfsanwesenheit könnte sich hier tatsächlich positiv auswirken, wenn sie denn gesellschaftsfähig werden würde.
Ökologische Aspekte
Je vollständiger und vielfältiger ein Ökosystem ist, desto stabiler und robuster ist es – in Zeiten von Klimawandel, Pandemien und Kriegen ein unersetzbares Gut und Basis unseres eigenen Überlebens: Stürme, Dürre, Parasitenbefall und andere Folgen des Klimawandels könnten merklich abgemildert werden. In der Land- und Forstwirtschaft ein nicht unerheblicher ökonomischer Wert. Wilmers et al. (2013) fanden heraus, dass die Ausbreitung neuer Infektionskrankheiten durch eine hohe Biodiversität geringer ist: Einzelne Arten und damit auch deren Viren haben es schwerer, sich durchzusetzen und übertragen sich seltener auf neue Wirte. Der Wolf spielt hierbei eine wichtige Rolle: Zuallererst für seine Beutetiere und mittelbar auch für weitere Arten wie Aasfresser, welche sich von den Überresten ernähren, sowie für den gemeinsamen Lebensraum. Wolfsrisse fördern zudem den Nährstoffreichtum, indem sie ganzjährig Mikroorganismen und Insekten einen Nährboden durch verwesende Kadaver bieten. Im Yellowstone (Nationalpark) fanden Wissenschaftler heraus, dass Wölfe ihre Beute nicht vollständig auffressen und übrig gebliebenes Aas in sehr kurzer Zeit zu hochkonzentrierten Nährstoffinseln für Bodenbewohner wie Bakterien, Pilze und Insekten umgewandelt wird. Dort sind die Konzentrationen an Stickstoff, Phosphor, Kalium und Natrium deutlich höher als in ihrer Umgebung: Beispielsweise trägt ein 30 kg schwerer Kadaver 4 kg Stickstoff in 1 Quadratmeter Boden ein. Das entspricht in etwa einer landwirtschaftlichen Düngung über 100 Jahre hinweg. Auch dortige Untersuchungen unter Bison- und Wapitirissen zeigen diese Nährstoffkonzentration in der Vegetation, ebenso eine erhöhte Bodenatmung. In den Böden lebten zudem andere Artengesellschaften aus Bakterien und Pilzen als in den Kontrollfächen. Auch die großen tierischen Aasfresser (z.B. Kolkrabe oder Seeadler) profitieren von Wolfsrissen: Das regelmäßige Angebot an Kadavern durch die Wiederansiedlung von Wölfen ließ die Populationen von 13 Aasfresser-Tierarten ansteigen. Der Wolf ist als Lieferant großer Kadaverüberreste also ein entscheidendes Bindeglied im Ökosystem. So erhält und fördert er als Ökosystemdienstleister pflanzliche, tierische und mikrobielle Diversität. Die Rückkehr der Wölfe nach Bayern ist folglich ein wichtiger Baustein zur Renaturierung heimischer Ökosystemen.
Waldverjüngung
„Wo der Wolf jagt, wächst der Wald.“ – ganz so simpel ist es in der Realität leider nicht. Gemeint ist mit diesem alten russischen Sprichwort jedoch, dass Wölfe Rothirsche, Rehe und Wildschweine jagen, wodurch Verbissschäden kleiner werden. Die Beziehung zwischen Wolf, Wild und Wald ist in unserem Kulturraum aufgrund erwähnter zivilisatorischer Einflüsse deutlich komplexer als das Sprichwort vermitteln möchte. Eine Beobachtung ist jedoch allen wissenschaftlichen Untersuchungen zum Einfluss von Wölfen auf ihren Lebensraum gemein: Wo Wölfe leben, beeinflussen sie, wie lange und wo sich das Wild aufhält. Ihre Beutetiere müssen schlichtweg mobiler sein: Sie wechseln häufiger die Futterplätze und bilden teils kleinere Gruppen, was das Risiko verkleinert. Da die Tiere zwischendurch häufiger ihre Umgebung scannen, verkürzt sich außerdem die Äsungszeit. Und wo wenig Hirsche, Rehe und anderes Beutewild kürzer grasen und knabbern, wird Verbiss reduziert. Berühmte Studien aus dem Yellowstone Nationalpark konnten zeigen, dass es seit der Wiederansiedlung von Wölfen, wieder mehr Weiden und Espen gibt (Wilmers et al. 2013). Auch in anderen Wolfsgebieten wurde festgestellt, dass die Ökosysteme bessere Verjüngungschancen haben, was vielfältigere Lebensräume und mehr Artenreichtum nach sich zieht. Selbst wenn sich der Verbiss in unseren Breiten in einigen Fällen zunächst nur verlagert, dürfte er bei konstanter Wolfspräsenz auch hier zurückgehen, so eine Studie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft in der Schweiz. Durch ihre Beutejagd helfen Wölfe zudem bei den Anstrengungen, einen angepassten Wildbestand zu erreichen, welcher der Kapazität des jeweiligen Lebensraumes entspricht. Auch das führt dazu, dass der Wald sich besser verjüngen kann. Das Angebot der Beutetiere bestimmt die Zahl der Beutegreifer und somit werden sich Schalenwildbestände und Wölfe langfristig gegenseitig beeinflussen.
Natürliche Selektion
Einen unmittelbaren Einfluss haben Wölfe auf ihre Beutetiere: Sie jagen bevorzugt junge und unerfahrene, alte oder kranke Tiere. Erwachsene, kraftvolle Tiere, die wichtig für die Fortpflanzung sind, haben bessere Chancen, den Nachstellungen der Wölfe nicht zum Opfer zu fallen. Damit verbessert sich ganz natürlich die Fitness des Beutewilds, denn anders als der menschliche Jäger erkennen Wölfe Erkrankungen bereits in sehr frühen Stadien und können so die Verbreitung von Infektionskrankheiten eindämmen.
Im Folgenden einige Ergebnisse aus einer Studie zum Thema „Welche Effekte haben große Beutegreifer auf Huftierpopulationen und Ökosysteme?“ (Heurich et al.):
- Infolge der Rückkehr der großen Beutegreifer (GB) in Europa und Nordamerika in den letzten Jahren wurden zahlreiche Forschungsarbeiten über ihren Einfluss auf Huftiere und Ökosysteme veröffentlicht.
- Diese zeigen, dass Wolf, Luchs, Bär und Co. das Potential haben, die Bestände von Huftieren und Mesoprädatoren unter die Lebensraumkapazität zu senken und auch deren Verhalten signifikant zu beeinflussen.
- Über diese Effekte hinaus können sie eine Vielzahl von Prozessen im Ökosystem beeinflussen, die sich über mehrere trophische Ebenen (Nahrungsketten-Stufen) auswirken. Damit sind sie Schlüsselarten, die einen weit größeren Einfluss haben, als es aufgrund ihrer schieren Biomasse (Gesamtheit der Masse organischer Stoffe GB innerhalb eines bestimmten Gebiets) zu erwarten wäre.
- Die meisten Studien zu diesem Themenkomplex stammen aus wenig vom Menschen beeinflussten, naturnahen Ökosystemen und weisen oft methodische Schwächen auf, sodass unklar ist, in wie weit sie auf mitteleuropäische Verhältnisse, mit stark anthropogen überprägten Ökosystemen, übertragen werden können.
- Die Rückkehr von GB stellt einen wichtigen Ansatz zur Renaturierung von Ökosystemen dar. Insbesondere in Großschutzgebieten sollte es das Ziel sein, die natürliche Artenausstattung an Prädatoren wieder herzustellen, um einen sinnvollen Prozessschutz (Naturschutzstrategie, die auf dem Nicht-Eingreifen in natürliche Prozesse beruht) zu gewährleisten.
- In welchem Ausmaß Wölfe ihre Beutetierpopulationen damit die Ökosysteme in Mitteleuropa beeinflussen und welchen konkreten Beitrag sie zur Lösung des Wald-Wild-Konflikts leisten, muss noch gründlicher erforscht werden.
Ökonomische Aspekte
Seit der Wolf wieder durch unsere Breiten streift, verstärken Nutztierhalter den Schutz ihrer Tiere. Das bedeutet z.B. für die schweizerischen Bergregionen, dass Schäfer zwar in Schutzmaßnahmen investieren müssen – wofür sie von der Gesellschaft über öffentliche Gelder ausreichend unterstützt werden müssen. Sie sehen aber auch häufiger nach ihren Tieren, um die Wirksamkeit des Herdenschutzes durch Elektrozäune zu prüfen oder die Herdenschutzhunde zu versorgen. So sind die Schafe nicht mehr über längere Zeiträume sich selbst überlassen, wie das zuvor der Fall war. Unfälle oder Krankheiten der Tiere führten deshalb oft unweigerlich zu deren Tod – neben der emotionalen Komponente war das auch immer ein wirtschaftlicher Verlust. Dem Züricher Ethnologen B. Tschofen zufolge, sind vor der Rückkehr der Wölfe auf den Schweizer Bergalmen jährlich rund 10.000 Schafe durch Unfälle oder Krankheiten verstorben. Heute seien die Verluste um die Hälfte geringer – Risse durch Wölfe eingerechnet. Und auch in ebeneren Regionen könnte Herdenschutz den Geldbeutel entlasten, indem es in den geschützten Bereichen weniger Schäden durch Wildschweine, wildernde Hunde oder auch Menschen gibt. Von den Millionen, die aktuell in Maßnahmen wie z.B. Schutzzäune gegen Wildschweinschäden und Verbiss durch Schalenwild gehen, dürfte durch den Wolf ebenso einiges eingespart werden. Immerhin ist er hierzulande der einzige natürliche Feind der Wildschweine. In einigen Gebieten konnte sogar schon die Anpflanzung von Aufforstungen ohne Wildschutzzäune durchgeführt werden.
Potential Tourismus
Trotz aller Kontroversen: Wölfe faszinieren seit jeher. Und die Mehrheit der Deutschen freut sich, dass sie wieder bei uns heimisch sind. Für touristische Angebote zum Wolf gibt es damit Potenzial, wie auch schon bestehende Angebote zum Wolfwatching, Wolftracking etc. zeigen. Besonders strukturschwache Regionen können Besucherzahlen und Übernachtungen mit solchen Angeboten steigern. Doch das Potenzial hat Grenzen: Zum einen gibt es keine Garantie, auf einer solchen Tour auch wirklich einen Wolf zu Gesicht zu bekommen. Wölfe nehmen uns Menschen schon lange wahr, bevor wir sie im Fernglas- oder Kamerasucher haben und machen dann üblicherweise einen großen Bogen um uns. Zum anderen ist die Anwesenheit von Wölfen schon bald Normalität hierzulande. Als wirklicher Tourismusfaktor würde der Wolf dann wohl nicht mehr ziehen. Eher als charismatisches Symboltier, mit dem sich im Naturtourismus werben lässt.
Herdenschutz: unumgänglich
Auffällig ist, dass intensive Forschungsarbeiten zur ökologischen Bedeutung des Wolfes auf das Schalenwild laufen oder noch dringend notwendig sind. Klar ist aber schon jetzt: Nur wenn wir ihm die Rückkehr in seinen natürlichen Lebensraum gestatten und gleichzeitig die Tierhalter ausreichend beim Schutz ihrer Tiere unterstützen, so dass die artgerechte Weidetierhaltung erhalten bleibt, gewinnen wir einen essentiellen Baustein für ein zukunftsfähiges Ökosystem. Hier soll nicht unerwähnt bleiben, dass weder Bejagung noch eine Obergrenze etwas an der Notwendigkeit eines wirksamen und flächendeckenden Herdenschutzes ändern, da dies nicht von der Zahl der Wölfe abhängt, sondern schlichtweg von deren generellen Präsenz (https://conbio.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/conl.12994). Wenn sich erst einmal eine Selbstverständlichkeit hinsichtlich Herdenschutzmaßnahmen durchgesetzt hat, wird sich die Lage entspannen und der Wolf zum Alltag gehören. Es wird immer wieder Risse geben. Aber Wölfe, die ordnungsgemäß geschützte Herden immer wieder angreifen und für große Verunsicherung in der Bevölkerung sorgen, dürfen bereits jetzt nach strenger Einzelfallprüfung geschossen werden. Die Rechtsgrundlage dafür gibt das Bundesnaturschutzgesetz her.
Herdenschutzhunde...
… schützen die ihnen anvertrauten Herde gegen Übergriffe von zwei- und vierbeinigen Räubern. Die Methode ist uralt und hat sich weltweit bewährt.
… sind immer bei ihrer Herde – egal zu welcher Jahreszeit und bei welchem Wetter.
… binden sich sowohl an das Territorium als auch an die Herdentiere.
… zeigen durch Bellen und körperliches Imponiergehabe an, dass sich der Tierherde etwas Unbekanntes (Mensch oder Tier) nähert.
… sprechen die gleiche Sprache wie Wölfe. Die Wölfe verstehen das Bellen als Machtdemonstration und riskieren lieber keinen Angriff.
… werden nicht nur zum Schutz von Schafen eingesetzt, sondern auch bei Rindern, Pferden, Gatterwild oder Geflügel.
… sind keine Hütehunde. Deren Aufgabe ist es, die Herde zusammen zu treiben.
… sehen nicht alle gleich aus – es gibt weltweit über 50 verschiedene Rassen.
… stellen keine Gefahr für Touristen und Haushunde dar, sofern diese außerhalb des Zaunes bleiben.
Wolfsmanagement – Prävention
Um Konflikte mit Menschen zu verhindern, sollten unbedingt zugängliche Nahrungsquellen (Mülldeponien/-container, achtlos weggeworfene Wurstsemmel etc.) entfernt werden, da diese direkt mit dem Menschen assoziiert werden könnten. Lebensmittel und Abfälle müssen sicher aufbewahrt werden, wie es etwa in Nationalparks der USA schon üblich ist, um große Beutegreifer wie Bären, Wölfe oder Luchse nicht anzuziehen. In Deutschland ist die gezielte Anfütterung von Wölfen nach §45a BNaSchG verboten. Unter keinen Umständen darf es eine aktive Anfütterung etwa für Fototourismus etc. geben.
Monitoring
Wichtig bleibt das aktive Monitoring, um potentiell gefährliches Verhalten frühzeitig zu erkennen und eine Eskalation der Situation zu verhindern. Hierbei sind Behörden u.a. auf Meldungen aus der Bevölkerung angewiesen. Deshalb müssen zuständige Stellen leicht zu finden und deren Ansprechpartner*innen erreichbar sein. Die Besenderung von (auffälligen) Wölfen mit GPS-Halsbändern kann neben wissenschaftlichen Erkenntnissen über Lebensraum und Wanderverhalten ein Eingreifen erleichtern, wenn nötig.
Die Wahrscheinlichkeit eines Wolfsangriffs ist auch trotz gestiegener Wolfsbestände äußerst gering (NINA Studie 2021, Linell et al.). Wir fordern deshalb eine sachliche Debatte von der Politik, anstatt Wolf-Populismus. Sorgen und Ängste müssen trotz Allem ohne jeglichen Zweifel ernst genommen werden.
Rechtlicher Rahmen
Um das ganze Thema final in einen rechtlichen Rahmen zu gießen, darf nicht unerwähnt bleiben, dass die Tierart Wolf durch den EU-weiten Artenschutz, konkret durch die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie, streng geschützt ist und das voraussichtlich auch bleibt: Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen. Die FFH-Richtlinie hat zum Ziel, wildlebende Arten, deren Lebensräume und die europaweite Vernetzung dieser Lebensräume zu sichern und zu schützen. Die Vernetzung dient der Bewahrung, (Wieder-)herstellung und Entwicklung ökologischer Wechselbeziehungen sowie der Förderung natürlicher Ausbreitungs- und Wiederbesiedlungsprozesse. Sie basiert auf der von den EU-Mitgliedstaaten 1992 eingegangenen Verpflichtungen zum Schutz der biologischen Vielfalt (Biodiversitätskonvention, CBD, Rio 1992).
Ethischer Ansatz
Zur eingehenden Frage „Wozu wir den Wolf überhaupt brauchen?“ soll noch eine kulturanthropologische Sichtweise zum Denken anregen. Zu allererst sollte man bedenken, dass diese Frage in einem gewissen Kontext nur rhetorisch gemeint sein kann und daher keine ernsthafte Antwort benötigt. Die Meinung derjenigen, die diese Frage stellen, ist grundsätzlich contra-Wolf und basiert auf folgenden Annahmen: Wölfe gehören nicht hierher und passen auch nicht uns unsere Kulturlandschaft Schrägstrich Heimat. Diese Meinung tritt am häufigsten unter Jägern und Weidetierhaltern auf, die verständlicherweise auch die meisten Berührungspunkte und potentielle Konflikte mit dem Rückkehrer haben. Die meistern derer, sehen sich durchaus als naturverbunden, jedoch ist ihr Verständnis eher anthropozentrisch geprägt, stellt also den Menschen und die vom Menschen gestaltete, geordnete und kontrollierte Natur in den Mittelpunkt. Für diese Art von Natur scheinen Wölfe zu „wild und unkontrolliert“, denn sie gefährden die gewohnte Ordnung.
Konträr hierzu sind dogmatische Wolfsbefürworter zu sehen, die sich selbst häufig als naturverbunden bezeichnen. Viele verspüren eine regelrechte Sehnsucht nach einer „wilderen“ Natur, die eben nicht geordnet, kontrolliert oder gar dominiert wird, sondern ihren eigenen Rhythmus im Gleichgewicht findet. Dabei kann es auch um eine Resonanzerfahrung gehen, also dass man in der Verbindung mit den Wölfen auch ein Stück weit „wilder“ werden kann. Dies hat mit der Realität von Wölfen wenig zu tun: Wild lebende Wölfe sind schlichtweg Kleinfamilien, innerhalb derer sie sehr sozial und fürsorglich ihr Überleben sichern. Auch hat sich zwischen Menschen und Wölfen seit vielen Jahrtausenden eine Koevolution ergeben. Unsere Hunde entstanden in verschiedenen Erdteilen aus der Domestizierung der dort lebenden Wölfe. Um eine nüchterne Perspektive auf die Tierart Wolf und deren Rückkehr in ihren ursprünglichen Lebensraum zu bekommen, empfiehlt sich das Ansehen der Dokumentation „Die Wolfssaga – 20 Jahre Wölfe in Deutschland“ vom Ökologen und Tierfilmer Sebastian Koerner (www.lupovision.de): https://www.facebook.com/watch/?v=179015297198608
Abschließend lässt sich feststellen, dass keine Tierart in Bayern so polarisiert wie der Wolf – von den einen romantisiert, von den anderen verhasst. Könnte der Wolf daher Anlass sein, unser grundsätzliches Verhältnis zur Natur zu überprüfen?
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Masterplan Moore – Herr Söder: Wir nehmen Sie beim Wort
Wie der Zufall es so will, waren wir kurz bevor der amtierende bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder den „Masterplan Moore“ verkündete, für unser Format BAYERN WILD TV zu Besuch bei zwei überaus engagierten Moorschützern von der Greensurance Stiftung.
Was politische Lippenbekenntnisse unterm Strich wert sind, erfährt man wenn man eine Weile wartet und beobachtet, was dann davon am Ende umgesetzt wurde.
Zwei Personen, bei denen man nicht warten muss, sondern die selbst seit Jahren aktiv beim Moorschutz und der Moorrenaturierung hinlangen, statt Sonntagsreden zu schwingen, sind die Geschäftsführerin der Greensurance Stiftung, Anna Schirpke und der Geschäftsführer Marcus Reichenberg.
Ihre Vision ist: Das im bayerischen Oberland gelegene Trischelfilz – ein Hochmoor – wieder umfassend zu renaturieren und so einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und zum Artenschutz zu leisten.
Denn was viele nicht wissen: So ein Hochmoor steckt auch ohne „Masterplan Moore“ bereits voller Leben, wenn man es nur ein wirkliches Moor sein lässt. Doch die Bilanz der Moore ist traurig. Laut NABU existieren nur noch 5% der ursprünglichen Moore in Deutschland. 95% der einstigen Moorfläche gilt also als „tot“. Diese Moore wurden entwässert, der Torf verbrannt oder zu Blumenerde gemacht, die entwässerte Fläche dann für land- und forstwirtschaftliche Zwecke genutzt.
Dass es so nicht weitergehen kann und darf, erklärten uns Anna Schirpke und Marcus Reichenberg bei ihrer Führung durch das Trischelfilz, dessen Entwässerung sie vollständig stoppen und so die Renaturierung dieses wertvollen Hochmoors vorantreiben wollen. In dem folgenden Interview zeigten sie uns nicht nur die ganze Schönheit und Artenvielfalt des Trischelfilzes, sondern erklärten auch was Moore für den Klimaschutz leisten können.
Vollständiges Interview als Video ansehen:
ÜBRIGENS: Wer selbst einen aktiven Beitrag zum Schutz unserern letzten verbliebenen Moore beitragen will, kann ganz konkret zwei Dinge tun. Das wären der Verzicht auf torfhaltige Blumenerde (Alternativen gibt es inzwischen sogar im gut sortierten Gartencenter) und die Unterstützung von Menschen und Organisationen, die Moore renaturieren. Zum Beispiel in Form einer Moorpatenschaft.
Posted in Allgemein, Schutzgebiete and tagged Blumenerde Torf, Greensurance Stiftung, Hochmoor, Hochmoor Bayern, Masterplan Moore, Moor Bayern, Moore Bayern, Moorpatenschaft, Moorschutz, Trischelfilz by Andreas Abstreiter with no comments yet.
Film „Auf der Jagd“ – wem gehört die Natur wirklich?
Beeindruckende Szenen und erfreulich unideologische Betrachtung der Jagd, aber in der zentralen Eingangsfrage auf der falschen Fährte…
Ein Kommentar vor Claus Obermeier
Ein beeindruckender Film, der viele Fragen rund um die Jagd, das Töten von Tieren für den menschlichen Verzehr und den Konflikt Wald-Forst-Schalenwild hervorragend filmisch bearbeitet und daher absolut sehenswert. Mit beeindruckenden Tieraufnahmen, Jagdszenen von traditionellen Jägern, modernen Jägern und dem Wolf sowie interessanten Statements ganz unterschiedlicher Akteure vom Forstbetriebsleiter bis zum Wolfsbeauftragten. Viele kommen aus Bayern, bei den zentralen Fragen werden Beispiele aus dem Bayerischen Bergwald eingespielt. Ein Film, der die Lanze für eine ausgewogenene Betrachtung von Jagd und Jägern bricht. Aber leider führt er bei den zentralen Fragen der Ankündigung (Wem gehört die Natur? Den Tieren? Den Menschen? Oder sollte sie einfach sich selbst überlassen sein? Und gibt es sie überhaupt noch, die unberührte Natur?) in die Irre und blendet in teilweise naiver Weise fast alles aus, was in den letzten 100 Jahren dazu geforscht, geschrieben und an Fortschritten erkämpft wurde..
Die Beantwortung dieser Fragen wird angekündigt, aber leider nicht einmal ansatzweise eingelöst. Gerade zu diesen spannenden Themen bleibt der Film bei Parolen stecken, wo seit Jahrzehnten die ökologische Forschung und diverse Naturschutzkonzepte Antworten geliefert haben – sowohl auf der wissenschaftlichen Ebene als auch anwendungsorientiert zum Management von Zielkonflikten in der Landnutzung bzw. zwischen Landnutzung und Wildtierschutz. So ist (weltweit) vielen Akteuren klar, dass in einer offenen demokratischen Gesellschaft diese Fragen mit teils weitreichenden Eingriffen in Eigentumsrechte nur in Grosschutzgebieten mit entsprechender Verordnung geklärt werden können, so zum Beispiel mit der die Beschränkung der maximalen forstlichen Nutzung in manchen Bereichen sowie mit der Einrichtung grosser Wildnisgebiete zugunsten des Wildtierschutzes im Staatswald. Klar ist aber auch, dass in anderen Bereichen großflächig eine effektive Forstwirtschaft möglich sein muss, um unseren Bedarf nach diesem nachhaltigen Rohstoff regional zu decken.
Dass die praktische Lösung bei besonders anspruchsvollen Themen wie dem Rotwild im Bergwald nicht einfach ist, sondern gut durchdachte und mit Elan umgesetzte großräumige Konzepte erfordert, wird zwar gestreift, aber eben nicht ausreichend dargestellt und führt daher zu einer unsinnigen Polarisierung.
Statt also als Antworten auf die Eingangsfragen kompetente und ambitionierte Naturschutzkonzepte für den Staatswald und auch private Forste einzufordern, führt er die nicht weiter belegte Parole ein, dass mit der Erreichung des sogenannten Anthropozäns es keine „echte“ Natur mehr gäbe, sondern nur vom Menschen gesteuerte Systeme. Dazu blendet der Film zum zentralen Thema des Naturverständnisses des modernen Menschen fast alles aus, was in den letzten Jahrzehnten dazu im Zusammenhang mit der Wildnisdebatte an praktischen und ethischen Konzepten sowie philosophischen Betrachtungen geschrieben und diskutiert wurde, und versucht sie durch allgemeine extreme Parolen zu ersetzen.
Als Erstsemesterstudent im Studiengang Landschaftsökologie wurde mir vor vielen Jahren das schon damals ziemlich alte Büchlein „Ökologische Grundlagen des Umweltschutzes“ von Prof. Wolfgang Haber empfohlen, das auf entsprechende Veröffentlichung aus des 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts zurückgeht. Dort und in seinen umfassenden Veröffentlichungen zu Zielkonflikten in der angewandten Landschaftsökologie sowie aktuellen Studien zur großräumigen Interaktion von Wald, Schalenwild und großen Beutegreifern aus dem Nationalpark Bayerischer Wald finden sich zum Beispiel die Grundlagen, um Antworten auf fachlich seriöser Weise zu den im Film dargestellten Konfliktlinien finden zu können. Denn diesen Anspruch sollten wir als moderne, in einer demokratischen offenen Gesellschaft arbeitenden Naturschützer haben.
Claus Obermeier ist Vorstand der Gregor Louisoder Umweltstiftung und vertritt sie auch im Netzwerk „Wildnis in Deutschland“.
Infos zum Film: http://www.wemgehoertdienatur.de
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Spektakuläre Ergebnisse im Fall Luchs „Leo“ monatelang geheimgehalten – hier finden Sie Antworten…
Von Franziska Baur
Anfrage im Mai 2017
Der Abgeordnete Nikolaus Kraus (FREIE WÄHLER) stellte bereits am 23.05.2017 eine schriftliche Anfrage an das Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr bezüglich dem Stand der Ermittlungen bei den illegalen Luchtötungen im Bayerischen Wald, speziell zur gegen Ende 2016 stattgefundenen Hausdurchsuchung im Falle „Luchs Leo“ (dessen abgeschnittene Pfoten Mitte 2015 aufgefunden wurden).
Nach uns vorliegenden Informationen wurden Luchstrophäen, Luchsfallen und möglicherweise illegale Jagdausrüstung (Nacht-Zieleinrichtungen) bei einem Jäger im Lkrs. Cham gefunden. Trotz diverser Nachfragen (zuletzt gestern bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Regensburg) und Medienrecherchen wurden bisher keine Ergebnisse der Ermittlungen im Fall Leo inkl. der vor knapp einem Jahr (6.12.2016) durchgeführten Hausdurchsuchungen bei einem Jäger in Lohberg bekannt gegeben. Die Gründe sind für uns nicht nachvollziehbar und die Verschwiegenheit gegenüber der Öffentlichkeit nicht tolerierbar.
Nach Auskunft des Bayerischen Innenministeriums wurden Luchstrophäen (2 Ohren, 5 Krallen), Munition im Kaliber 22 lfB (lang für Büchsen), Lebend-Luchsfallen und möglicherweise illegale Jagdausrüstung (Nachtsichtgerät mit Aufsetzvorrichtung auf das Zielfernrohr) bei dem Jäger gefunden.
Warum wurde die Öffentlichkeit nicht über die spektakulären Funde bei Hausdurchsuchung informiert?
Dazu Claus Obermeier, Vorstand der Stiftung: „Nach den umfassenden Bekenntnissen von Umweltministerin Ulrike Scharf und des Innenministeriums müssen jetzt Taten folgen und Anschluss an internationale Standards bei Prävention und Verfolgung von Naturschutzkriminalität gefunden werden. Dazu gehört auch eine Information der Öffentlichkeit und Präventionsmaßnahmen wie Polizeikontrollen bei Gesellschaftsjagden.“
Posted in Allgemein, Luchs, Naturschutzkriminalität, Schutzgebiete and tagged Abgeschnittene Pfoten, Bayerischer Wald, Jäger, Leo, Luchs, Luchstötung by Franziska Baur with 2 comments.
Ergebnisse des Luchsmonitorings in Ostbayern 2016/17
von Franziska Baur
Im Folgenden werden die wichtigsten und sehr erfreulichen Ergebnisse und Daten vom
Fotofalleneinsatz in Ostbayern im Luchs-Monitoringjahr 2016
(Dipl.-Biol. Sybille Wölfl & Dipl.-Ing. (FH) Markus Schwaiger i. A. vom LfU)
erläutert und die generellen Möglichkeiten von Monitoring per Fotofallen dargelegt.
Wichtigsten Daten:
- Mai 2016-April 2017: Extensiveinsatz Fotofallen im BW/südl. Oberpfälzer Wald
- Studie knüpft an Arbeiten des Trans-Lynx-Projekt und Monitoringjahr 2015 an, um Kontinuität der Datenerhebung zu gewährleisten und zur weiteren Dokumentation des Werdegangs territorialer Luchse, reproduzierender Weibchen und deren Nachwuchs
- An 36 von 50 Standorten wurden 40 verschiedene Luchse fotografiert
- Zusätzlich 16 Luchse welche sich auf NP Fläche dauerhaft oder temporär aufhalten
- Gesamtzahl: 56 Luchse, davon…
… sind 20 territorial (8 Kuder, 10 Katzen; 2 unbekannte Geschlechter),
… sind 11 grenzüberschreitend unterwegs,
… fand bei 7 Weibchen Reproduktion mit insg. 15 Jungtieren statt.
- Untersuchungsgebiet: ~2.100 m² Konvexpolygonfläche, Luchsnachweis auf 1.570 m² in ETRS89-Rasterquadraten
- Im Vgl. zum Vorjahr: Fläche des Luchsvorkommens geschrumpft, gleichzeitig mehr Individuen
- Schrumpfung bedingt durch spärliche Nachweise im Vorderen BW: Territorien teils (wieder) unbesetzt
- Alle Territorien im Inneren BW entlang des bayerisch-tschechischen Grenzgebietes besetzt (Größe Territorien: 80-400 km², geschlechtsabhängig)
- Große Schattenpopulation – (sub-)adulte Luchse auf der Suche nach einem eigenen Revier – weist auf Vitalität der Population hin
Verantwortliche Faktoren für die Verdichtung im Inneren BW:
- Reduktion der illegalen Nachstellung
- Erhöhte Lebensraumkapazität
- Konservatives Dispersalverhalten von Luchsen
- Feinjustierung d. Fotofallenstandorte
- Zunehmende Verbreitung und Bereitstellung von Fotofallen in der Jägerschaft
–> Die hohe Anzahl dispersierender/nomadisierender Luchse könnte für den Populationsdruck sorgen, der für die Ausbreitung der Luchspopulation in verwaiste und bisher unbewohnte Lebensräume notwendig ist
–> Voraussetzung: menschlich bedingte Mortalität darf sich nicht wieder erhöhen!
Möglichkeiten extensiver Fotofalleneinsätze (zeitlich und räumlich ausgedehnte Durchgänge):
- Erhebung von…
… räumlicher Nutzung
… Territoriumsgrößen
… Reproduktion
… Abwanderungsdistanzen von Jungluchsen
- Feststellung von…
… Raumnutzung (Ausbreitung, Schrumpfung) einer Population, sofern Untersuchungsgebiet groß genug
… Veränderungen innerhalb der Populationsstruktur (Turn-over residenter Luchse durch illegale Nachstellung)
–> Großer Vorteil eines Monitorings per Fotofallen: nicht-invasiv (keine bis geringfügige Störung der untersuchten Tiere)
Auch wenn die ostbayerische Luchspopulation sich trotz der herben Rückschläge der letzten Jahre zu erholen scheint, plädieren wir weiterhin für eine Überarbeitung des bayerischen Managementplans Luchs, um eine aktive Wiederansiedelung zu ermöglichen und langfristig die Population in unseren Breitengraden zu sichern.
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Bayern soll 3. Nationalpark bekommen – Steigerwald politisch ausgeschlossen
3. Nationalpark: Im Rahmen einer Kabinettsklausur Ende Juli hat die Bayerische Staatsregierung auch die Einrichtung eines dritten Nationalparkes auf Staatswaldfläche beschlossen. Ein bereits bestehender Vorschlag kam dabei aber nicht zum Zuge: Einen Nationalpark Steigerwald hatte die Staatsregierung bereits zuvor aus politischen Gründen ausgeschlossen, dies wurde von Ministerpräsident Seehofer nochmals bestätigt.
„Ich bin fest entschlossen, dass wir einen dritten Nationalpark in Bayern gründen. Der Nationalpark soll vor allem den Staatswald umfassen, weil dies ja immer mit den privaten Waldbewirtschaftern sehr schwierig ist“, so Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer. Am 2.8. hat Umweltministerin Scharf Details der Öffentlichkeit vorgestellt. Demnach soll die Gebietsfestlegung erst nach einer Bürgerbeteiligungsphase erfolgen.
Claus Obermeier, Vorstand der Gregor Louisoder Umweltstiftung zu der neuen Initiative der bayerischen Staatsregierung: „Neue Nationalparks in Staatswäldern sind Garant für längst überfällige Fortschritte im Naturschutz in Bayern: Sie binden im großen Stil schädliche Klimagase, helfen Hochwasser zu reduzieren und verringern den Schadstoffeintrag in Grund- und Trinkwasser. Vor allem aber bieten sie erholungsuchenden Menschen, bedrohten Tier- und Pflanzenarten Lebensraum in einer ansonsten fast flächendeckend von intensiver Land- und Forstwirtschaft und ausufernden Gewerbegebieten geprägten Landschaft“. Die Gregor Louisoder Umweltstiftung unterstützt in verschiedenster Weise deutschlandweit und in Bayern entsprechende Projekte und Initiativen.
Die in den letzten Jahren neu gegründeten Nationalparke Deutschlands zeigen, dass es sich lohnt, sich für neue Wildnisschutzgebiete zu engagieren und vor allem das 2-Prozent-Ziel von Bundesregierung, Verbände und Wissenschaftlern endlich vor Ort umgesetzt werden muss. Mindestens 2 Prozent echte Wildnisflächen in Deutschland – das ist das Ziel von Bundesregierung (Biodiversitätsstrategie), Naturschutzverbänden und Wissenschaftlern – ein kleiner Beitrag Deutschlands zum globalen Naturschutz. 2 Prozent sind für ein reiches Land wie Deutschland nicht viel – da verlangen wir von unseren Partner- und Urlaubsländern in Asien, Afrika und Amerika wesentlich mehr. Dazu müssen in den nächsten Jahren in ganz Deutschland die meistens schon vorliegenden Schutzkonzepte auch umgesetzt werden. So müssen neben der Ausweisung neuer Schutzgebiete vor allem in den bestehenden Gebietskulissen wie FFH-Gebieten die Behörden auf Staatsgrund strenge Schutzzonen ausweisen, wenn ihre eigenen Ziele nicht untergehen sollen. Die bisherige Blockadehaltung mancher Interessensverbände darf sich nicht durchsetzen, wenn Bayerns Naturerbe bewahrt werden soll.
Ausspielen einzelner Vorschläge gegeneinander nicht sinnvoll
Aus fachlicher Sicht sind nur noch wenige Gebiete in Bayern für die Ausweisung neuer Nationalparke erreichbar, so sollten sie mindestens 10000 Hektar umfassen, ausschließlich in Staatsbesitz sein, keine großflächigen pflegebedürftigen Wiesen und Heiden umfassen, nicht von größeren Verkehrsachsen zerschnitten werden und möglichst naturnahe Wälder beinhalten. Claus Obermeier weiter: „Daher kommen aus fachlicher Sicht für weitere zusätzliche Nationalparke zurzeit der Spessart, der Steigerwald, das Ammergebirge und möglicherweise Teile der Rhön in Frage. Die Staatsregierung muss sich jetzt noch dieses Jahr auf ein Gebiet festlegen und in die Umsetzungsplanung einsteigen“.
Es mache zurzeit keinen Sinn, verschiedene fachlich geeignete Gebietsvorschläge gegeneinander auszuspielen. Alle genannten Gebiete müssen umfassend geschützt werden, auch ohne Nationalpark. Die Gregor Louisoder Umweltstiftung wird auch weiterhin die Initiativen Steigerwald (Verein Nationalpark Nordsteigerwald) und Ammergebirge (Förderverein Nationalpark Ammergebirge) unterstützen.
Im Rahmen einer Kabinettsklausur Ende Juli hat die Bayerische Staatsregierung auch die Einrichtung eines dritten Nationalparkes auf Staatswaldfläche beschlossen. Einen Nationalpark Steigerwald hatte die Staatsregierung aber aus politischen Gründen ausgeschlossen, dies wurde von Ministerpräsident Seehofer nochmals bestätigt.
Aktuelle Infos: Ein dritter Nationalpark. Für Bayern.
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Bayerns Natur im Ausverkauf? – Am Riedberger Horn und im Steigerwald kämpft die Staatsregierung gegen den Naturschutz
Außerhalb Bayerns kann man beide Meldungen kaum glauben, stellen sie doch einen Frontalangriff auf Ziele und Planungen zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen dar, und stehen in Widerspruch zu der Arbeit der anderen Landesregierungen und der Bundesregierung zum Schutz der biologischen Vielfalt. Selbst Insider hätten eine derartige Eskalationstrategie gegen den Naturschutz – teils sogar gegen das eigene Umweltministerium und die Fachbehörden – kaum für möglich gehalten. In beiden Fällen setzten sich anscheindend Hardliner des Bau- und Wirtschaftsflügels unter der Führung des Chefs der CSU-Landtagsfraktion Thomas Kreuzer durch – er hatte schon mehrfach öffentlich die Naturschutzforderungen abgelehnt. Eine aktuelle Bilanz von Claus Obermeier.
Riedberger Horn
Naturschützer wie der DAV-Vizepräsident Rudolf Erlacher sind schockiert: „Das kommt einer Abschaffung des Alpenplans gleich“. Und zur geplanten Befragung sagt er: „Was nach Bürgerbeteiligung klingt, ist in Wahrheit eine Nebelkerze. Die Bürgerbefragung soll verschleiern,dass sichdie Bayerische Staatregierung in eine Klemme manövriert hat, aus der sie alleine nicht mehr herauskommt.“ Unabhängig vom Ausgang der Befragung sprechen nämlich rechtliche Gründe eindeutig gegen die Skischaukel – unter anderem die Alpenkonvention. Ministerpräsident Horst Seehofer erklärte die Causa Riedberger Horn zur Chefsache, nachdem sich die am Genehmigungsverfahren beteiligten Ministerien in den zurückliegenden Monaten nicht auf eine Linie einigen konnten. Trotz entschiedener Ablehnung der Skischaukel-Pläne durch das Bayerische Umweltministerium
und der naturschutzfachlich hohen Wertigkeit des Berges stellte er den Skigebietsbetreibern einen für sie positiven Ausgang des Verfahrens in Aussicht.
Sollten diese Pläne trotzdem genehmigt werden, würde ein Präzedenzfall geschaffen, der unabsehbare Auswirkungen auf die gesamten Bayerischen Alpen hätte. Der Alpenplan, ein international hochgelobtes und seit 44 Jahren bestehendes landesplanerisches Instrument, stünde in Frage. Und das ausgerechnet zu einer Zeit, da die Bundesrepublik Deutschland gemeinsam mit dem Freistaat Bayern den Vorsitz der Alpenkonvention inne hat.Die Position der Naturschützer wie des LBV-Vorsitzenden Norbert Schäffer ist daher eindeutig: „Für uns sind die Natur und der Birkhuhnbestand am Riedberger Horn einzigartig und nicht verhandelbar. Wir werden alle rechtlichen Schritte unternehmen, um das Birkhuhn, die Natur am Riedberger Horn und den Alpenplan zu schützen“. Eine erwogene Änderung des Alpenplans sieht der LBV als Frontalangriff auf den Naturschutz. Der Alpenplan ist das wirksamste Instrument, um eine Übererschließung des Bayerischen Alpenraums zu verhindern. Er wurde 1972 angesichts drohender Erschließungen an überaus prominenten Bergen ins Leben gerufen.
Steigerwald
Der zweite Brennpunkt liegt in den weitläufigen Buchenwäldern des Steigerwaldes. Nach der Ablehnung aller Nationalparkforderungen durch die Staatsregierung werden jetzt auch kleine Buchenschutzgebiete kategorisch abgelehnt, man setzt auf Nutzung und lässt bewusst den Konflikt eskalieren, so mit dem Verfahren vor dem Bayerischen Verwaltungsgericht um das Schutzgebiet „Hoher Buchenen Wald“ bei Ebrach. Dort hatte der Landkreis ein Buchenschutzgebiet ausgewiesen, doch die Bayerische Staatsregierung änderte sogar das Naturschutzgesetz, um den Landkreisen derartige Kompetenzen entziehen und das bereits rechtkräftige Schutzgebiet wieder aufheben zu können – dagegen hatten die Naturschutzverände – leider in der ersten Instanz erfolglos – geklagt.
Aktuelle Ergebnisse des Kartierungs-Projektes von BN und WWF belegen dort und in den umliegenden Staastwäldern eine beeindruckende Anzahl an Starkbäumen: Auf einer kartierten Fläche von 500 Hektar wurden mehr als 6000 Starkbäume gefunden. Hubert Weiger, Vorsitzender des BN: „Wir fordern die Bayerische Staatsregierung auf, dieses wertvolle Waldgebiet wieder unter Schutz zu stellen. Auch Bayern muss wie alle anderen Bundesländer das völkerrechtlich bindende Ziel umsetzen und mehr Raum für eine natürliche Waldentwicklung und damit für mehr Artenschutz schaffen.
Martin Mößlein, Vorstand des Vereins Nationalpark Nordsteigerwald: „Immer mehr Menschen im Steigerwald wenden sich gegen die starken Hiebsmaßnahmen im Staatswald und betrachten sie als einen fortschreitenden Ausverkauf des größten Naturschatzes in unserer Heimat. Der Nordsteigerwald würde von einem geeigneten Schutzgebiet weit mehr profitieren als von der Holznutzung, deren Erlöse in die Bilanz der Konzernzentrale nach Regensburg abfließen.“
Aktuelles zur gerichtlichen Auseinandersetzung um den Schutz der Buchenwälder im Steigerwald
Hintergrundinfo Steigerwald (Bürgerinfo)
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Wildnis in Deutschland – Gregor Louisoder Umweltstiftung ist Partner
wildnis-in-deutschland.de bündelt Informationen rund um das Thema „Wildnis in Deutschland“ erstmals an einer Stelle. Die Überlegung hinter der neuen Webseite ist es, Organisationen, Institutionen, aber auch Journalisten ein qualitativ hochwertiges Portal zu bieten, aus dem sie sich bedienen können – mit fundierten Texten, hochwertigen Bildern, einer Zitatesammlung und gutem Hintergrundmaterial. Das Portal wird Schritt für Schritt weiter ausgebaut.
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Mit der Freischaltung der neuen verbandsübergreifenden Wildnisplattform löscht die Gregor Louisoder Umweltstiftung Doppelangebote wie die Bereiche „Gebiete finden/melden“ in ihrem eigenen Angebot auf eintropfen.de .
Wildnis in Deutschland: Gregor Louisoder Umweltstiftung ist Partner
Die Initiative „Wildnis in Deutschland“ ist ein Zusammenschluss der Partner BUND, Deutsche Umwelthilfe, EuroNatur, EUROPARC Deutschland, Greenpeace e. V., Gregor Louisoder Umweltstiftung, GRÜNE LIGA, Heinz Sielmann Stiftung, NABU, NABU-Stiftung, Naturstiftung DAVID, Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, Michael Succow Stiftung, Vogelschutz-Komitee, WWF Deutschland, Zoologische Gesellschaft Frankfurt, um sich gemeinsam für mehr Wildnis in Deutschland einzusetzen. Insbesondere soll gemeinsam auf die Erreichung des 2 %-Wildnisziels der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) hingewirkt werden. Neben der Umsetzung von Flächenprojekten, der jeweiligen Partner, die zur Erreichung des Ziels beitragen, sollen durch die Initiative weitere Maßnahmen (insbesondere aus den Bereichen Flächenschutz und Kommunikation) initiiert, koordiniert und unterstützt werden. Hierzu haben sich die Partner auf ein gemeinsames Verständnis von Wildnisgebieten in Deutschland geeinigt.
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BUND-Waldreport analysiert auch Fälle aus Bayern – Licht und Schatten in Bayerns Wäldern
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24. Internationaler Donaukongress erarbeitet Resolution zum Hochwasserschutz – Auen in kanalisierten Bereichen müssen renaturiert werden
Beim 24. Internationalen Donaukongress stand das Thema Hochwasserschutz im Mittelpunkt – insbesondere auch unter dem Aspekt, Synergieeffekte zwischen Hochwasserschutz und Naturschutz zu nutzen. Auf Einladung des Bund Naturschutz trafen sich Fachleute, Verbandsvertreter und Politiker in Niederalteich. Über die letzten Jahrzehnte haben unsere großen Flüsse wie auch die Seitengewässer, Bäche und Zuläufe bis zu 90 % ihrer Überschwemmungsflächen verloren. Große Flächenanteile der natürlichen Überflutungsräume sind mittlerweile mit Infrastruktureinrichtungen, Gewerbe und Wohnbebauung belegt.
Die Begradigung, Ausräumung und Vertiefung von Gewässern führt zu einer Erhöhung und Beschleunigung der Abflüsse. Der Verlust von wasserspeichernden Geländestrukturen und Uferrandstreifen, die Schädigung der Wälder, Bodenverdichtung, Bodenversiegelung und Grünlandumbruch verringern die Versickerung und erhöhen den Abfluss. Zusätzlich hat die großflächige Entwässerung und Zerstörung von Mooren und Feuchtgebieten die Speicherfähigkeit der Landschaft für Wasser entscheidend verringert. Aufgrund des Klimawandels muss mit einer weiteren Erhöhung der Risiken gerechnet werden. Sowohl extreme Regenereignisse wie auch extreme Dürreperioden werden weiter zunehmen.
Der 24. Internationale Donaukongress begrüßt daher,
• dass in der Region der Schutz der Siedlungen vor Hochwasser nunmehr mit Priorität weiter verfolgt wird und dafür mittlerweile auch Flächen eingesetzt werden können, die ursprünglich für die Kanalisierung der Donau erworben wurden;
• dass in der Weiterentwicklung des Hochwasserschutzprogramms „2020plus“ der Bayerischen Staatsregierung auch Maßnahmen des natürlichen und dezentralen Hochwasserschutzes verstärkt Eingang fanden.
In der tatsächlichen Umsetzung bleiben jedoch gerade die Maßnahmen des natürlichen Hochwasserschutzes weit hinter den selbst gesteckten Zielen zurück. Planung, Genehmigungsverfahren und Bau von Flutpoldern werden dagegen mit großem Nachdruck vorangetrieben. Mit Flutpoldern kann jedoch der Beschleunigung der Hochwasserwellen nicht entgegengewirkt werden, zudem bleiben erhebliche Unsicherheiten in der tatsächlichen Steuerbarkeit dieser technischen Einrichtungen. Außerdem drohen im Flutungsfall erhebliche ökologische Schäden. Für einen umfassenden und nachhaltigen Schutz vor Hochwasser sind technische Maßnahmen allein bei weitem nicht ausreichend. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 24. Internationalen Donaukongresses fordern daher:
1. Für die Donau mit ihrem Einzugsgebiet muss ein Gesamtkonzept („Donauplan“ analog zum Alpenplan) mit einem integrierten „Masterplan natürlicher Hochwasserschutz“ erstellt werden. Der natürliche Hochwasserschutz muss mit mindestens dem gleichen Mittel- und Personaleinsatz verfolgt werden, wie aktuell die Planung von Flutpoldern. Der flächendeckende natürliche Hochwasserschutz muss zur „größten Baustelle Bayerns“ werden, die – anders als andere Großprojekte – von der weit überwiegenden Mehrheit der bayerischen Bevölkerung auch akzeptiert würde. Maßnahmen des natürlichen Hochwasserschutzes haben viele weitere positive Wirkungen u.a. für den Naturschutz, den Klimaschutz, den Gewässerschutz und für die Anreicherung von Grundwasser. Die Erhöhung des Rückhaltes von Wasser in der Landschaft ist gerade für den Ausgleich von Dürreperioden von zunehmender Bedeutung. Die zusätzlichen positiven Wirkungen müssen auch in der Ausgestaltung von Förderprogrammen z.B. für Agrarumweltmaßnahmen honoriert werden. Die Renaturierung der süddeutschen Moor- und Feuchtgebietsflächen im Einzugsgebiet der Donau muss nicht nur z.B. aus Gründen des Natur- und Klimaschutzes vorangetrieben werden, sondern auch zur Verbesserung des Hochwasserschutzes.
2. Hochwasserschutzmaßnahmen dürfen nicht zu Lasten der Unterlieger gehen. Für Städte wie Passau müssen neue Verschlechterungen ausgeschlossen werden, darüber hinaus müssen auch deutliche Verbesserungen der Hochwasserlage erreicht werden. Zur Verzögerung der Hochwasserwellen müssen dazu an der Donau und an den Zuflüssen Deiche zurück verlegt und Auwälder neu geschaffen werden. Dies gilt insbesondere auch für die Donau oberhalb von Straubing. Ein prädestinierter Bereich für Deichrückverlegungen ist der frei fließende Abschnitt der Donau zwischen Vohburg und Neustadt.
3. Beim geplanten Ausbau der Wasserstraße Donau bestehen über die erkennbaren ersten Verbesserungen hinaus weitere Möglichkeiten für eine ökologische Optimierung. Möglich erscheint vor allem auch eine naturnahe Ausführung von Regulierungsbauwerken (z.B. als „künstliche Kiesinseln“) in Kombination mit dem großräumigen Rückbau von Uferversteinungen am Fluss. Hierdurch und durch die Reaktivierung von Altwasserzügen entstehen nicht nur neue Auelebensräume höchster Qualität, sondern auch positive Wirkungen für den Hochwasserschutz. Im Zuge der Weiterentwicklung der Variante A zur ökologisch optimierten Variante A+ sollen auch diese positiven Synergieeffekte berücksichtigt und genutzt werden.
Claus Obermeier / Resolution 24. Internationaler Donaukongress Niederalteich 5.-6.12.2015
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